Die UFO-AKTEN - Ermittlungen im Grenzbereich | ||||
2021 - 2024, Bastei-Verlag, Köln, Autoren: diverse | ||||
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75 Bände (Serie, antiquarisch) |
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"Meldungen über UFOs und andere unerklärliche Phänomene gibt es immer wieder. Einige Menschen – darunter Regierungsbeamte, Polizisten oder Priester – behaupten gar, den Außerirdischen schon begegnet zu sein. Zudem kursieren hartnäckige Gerüchte, dass offizielle Kreise bereits über detailliertes Wissen verfügen. Erst im Juni 2021 gab das Pentagon einen Bericht über 144 Sichtungen aus den letzten 20 Jahren frei.
Die UFO-AKTEN greift genau diese Aspekte auf und führt sie konsequent fort. Es werden nicht nur die Fälle ursprünglichen Serie in aktualisierter Form neu aufgelegt, sondern warten auch viele brandneue Abenteuer auf die Ermittler Cliff und Judy, die sie gewiss in Grenzbereiche des Vorstellbaren vorstoßen lassen.
Einige Romane befassen sich mit paranormalen Phänomenen, andere rücken vor allem die UFO-Thematik und außerirdisches Leben in den Fokus. Für Action, Mystery und Spannung ist dabei reichlich gesorgt.
Ergänzend zum Roman ist in jedem Heft ein »UFO-Archiv« enthalten, das den jeweiligen Fall thematisiert." (Verlagswerbung, Shopseite)
Die am 05.10.2021 im Heftroman neu erschienene Neuausgabe der 1990er Serie Die Ufo-Akten wagte nicht nur eine optische Modernisierung, sondern auch eine Modernisierung des Story-Settings: Die Romane wurden aus den 1990ern in eine "heutige" Welt versetzt, in der die beiden Ermittler sich nun auch der Hilfe moderner Smart Devices und des heutigen Internets bedienen konnten (dabei gelang ein meist recht guter Spagat mit dem Punkt "Nostalgie").
Aber damit war die "Neuausgabe" noch nicht abgeschlossen: Die Serie erfuhr auch gleich auch noch eine besondere Art von Fortsetzung, auf die die Leser in den 1990er Jahren vergeblich gewartet hatten: Zwar zunächst kein echtes Reboot, wie dies in Teilen bei Vampira (2011) gelungen war, aber die Serie enthielt nun auch viele brandneue Romane. Die Marketing-Strategen bei Bastei streckten geschickt die alte Serie, damit es auch für „Alt-Leser“ eine Kaufanreiz gab: ab Band 4 war jeder zweite Band ein neuer Roman!
Aber auch die alten Romane wurden teilweise um neue Textpassagen ergänzt, nicht zuletzt, um die rund 26 Jahre alten Texte in die heutige Welt zu transferieren. Nicht allen mag dies wirklich als gelungen erschienen sein und es gab einen deutlich (technischen) Unterschied zwischen den alten und den neuen Romanen - aber es war sicherlich besser gelungen, als bei vielen zwanghaften "Vollmodernisierungen" anderer SF-Serien, die man in eine "relative Gegenwart" bringen wollte.
Bei etlichen der frühen, neuen Romane ließ sich allerdings der Eindruck nicht ganz beiseiteschieben, dass sie ggf. sogar ursprünglich für die 1990er-Ausgabe geschrieben worden waren ...
Ein starkes Gewicht erhielten die neuen Texte durch die "grauen Männer" als ständige Bedrohung neben der NSA - nein, nicht die
von Momo ;- ), vielmehr die Greys/grey men/gray men.
Die neuen Romane waren mit "Neuer Roman", die modernisierten Neuauflagen mit "Mystery" gekennzeichnet.
Die Bände 10-12 waren dabei sogar durchweg neue Romane, was aber schlicht daran lag, dass der ehemalige Band 7 von K. U. Burgdorf (Der Endeavour-Zwischenfall) ausgelassen wurde. Nicht allerdings wegen eines indizierten Romans wie bei der 2. Auflage des Dämonenkillers. Spekulieren wir doch einfach mal warum: Bei der Neuauflage der alten Gespenster-Krimi-Sub-Serie Raven (genauer gesagt bei den Buchausgaben der eigenen Mini-Serie: Wolfgang Hohlbeins Raven) hatte es erhebliche rechtliche Probleme gegeben, da K. U. Burgdorf bei dieser Veröffentlichung als (Co-)Autor nicht einmal mehr genannt wurde - obwohl er allein vier der dann schlussendlich 12 Romane komplett und einen weiteren Roman zusammen mit Wolfgang Hohlbein geschrieben hatte! Nun, Hohlbein ist wohl einfach der zugkräftigere Name …
Es wundert einen daher nicht, dass der einzige Roman von K. U. Burgdorf aus der Serie Die Ufo-Akten (ursprünliche Serie) in der vorliegenden Neuausgabe ausgelassen wurde/werden musste(?) … Einen Einblick in das „Problem Raven“ findet sich auch heute noch auf der Homepage von K. U. Burgdorf – wenn auch heute in aktualisierter (und etwas abgemilderter;-) Form: https://www.karl-ulrich-burgdorf.de/aktuelles_raven-schattenchronik.html
Da der alte Band 23 eine Fortsetzung von Band 7 darstellt, wurde daher folgerichtig auch dieser Roman in der Neuausgabe ausgelassen.
Damit waren bis auf die beiden erwähnten Bände und den Abschlussband mit der Nr. 50 (alt) alle Romane der ursprünglichen Taschenheft-Serie in der Neuausgabe erschienen. Während die Serie wohl noch insgesamt recht gut lief, erscheinen ab Band 45 (13.06.2023) nur noch neue Romane und es war geplant, den Abschlussband "Kontakt!" hinauszuschieben, da er auch künftig den Abschluss der erweiterten Serie darstellen sollte.
Mit den neuen Romanen wurden nun auch erweiterte Handlungsstränge innerhalb der "alten" Handlung möglich, so dass kleinere Zyklen entstanden, wie z. B. der "Energiekristall-Zyklus" in den 40er-Bänden (siehe LKS Band 42) oder der Handlungsstrang um die "Kinderschreck-Wesen"/Hybride.
Die Figuren - Protagonisten wie Antagonisten - erlebten im Laufe der "erneuerten" Serie eine deutlich weitergehende Entwicklung, als dies in der ursprünglichen Taschenheftserie möglich gewesen war. Und natürlich wurden auch eine Menge neuer Figuren eingeführt.
Ein großes, neues Thema rückte neben Übersinnlichem und "Extraterrestrischem" in den Mittelpunkt. Ein Thema, welches für die Fortsezung der Serie von immer größerer Bedeutung wurde und seine Aufklärung (zusammen mit anderen Geheimnissen) in Band 75 fand (um was es sich handelt, lassen wir wegen der Spoiler-Gefahr hier mal offen, auch wenn der Autor Rafael Marques es auf Bastei Abenteuerlust in seinen Gedanken zum Ende der Serie deutlich angeschnitten hat ...).
Die Neuausgabe der Serie "Die Ufo-Akten" erhielt bei der optischen Modernisierung nicht nur einen neuen Untertitel (allein zu Beginn konnten schließlich nicht alle mysteriösen Fälle "auf die Spuren der Außerirdischen" zurückgeführt werden) sondern auch die Titelbilder sind neu. Diese bleiben so nah als möglich an den Bildern der ersten Ausgabe. Insgesamt waren die Gestaltung wie auch die Atmosphäre gut und passten zur Serie. Ebenfalls gelungen, da sehr nostalgisch: Die Vorschauseite, die mit bekannten Zeichnungen aus den alten Taschenheften aufwartete, während der damalige Zeichner (Fabian Fröhlich) der Serie auch eine ganz neue Rota-Seite spendiert hatte - sogar die UFO-Kapitel-Trenner waren stimmig.
Auch den Magazin-Teil aus der alten Taschenheftserie findet man als "Das Ufo-Archiv" in der Heftmitte der Neuausgabe wieder. Und dies wurde auch für die neue Romane fortgeführt. Eine Leserkontaktseite gab es dagegen zu Beginn nicht - wohl aber eine Facebookseite und eine Facebook-Gruppe (https://www.facebook.com/groups/506120127522964/)
Allerdings bedeutete die Übernahme auch des Magazinteils aus dem Taschenheft einen deutlich verkleinerten Schriftsatz der Romane. Ohne die Anschläge zu zählen, besteht damit zumindest die Hoffnung, dass die Romane nicht maßgeblich gekürzt wurden. Für die Themen der neuen Romane wurden passende,, neue Beiträge zum Archiv verfasst, die meist etwas kürzer ausfielen, als die der alten "Tatsachenberichte". Leider war der reißerische Charakter nicht von der Hand zu weisen: Nicht, dass die "Fakten" falsch wären, aber sie sind meist eben kurz und unvollständig. Dass z. B. die heute gängige Erklärung für die Kompassabweichung im Bermuda-Dreieck (Unmengen von Magnetitstaub am Meersgrund durch die abgetragenen Vulkaninselreste) nicht einmal angeschnitten wird, lässt damit den Mythos weitestgehend unangetastet ...
Seit ca. Sommer 2022 wurden die Leser in verschiedenen Bastei-Produkten aufgefordert, die "Ufo-Akten-Community" mit Berichten und Fotos von unerklärlichen Beobachtungen, paranormalen Phänomenen und Ufo-Sichtungen zu versorgen ... also genau das, was bei der ursprünglichen Serie in den 1990er Jahren von den Lesern teils deutlich abgelehnt worden war: Es bestand damals die Befürchtung, dass die Serie damit endgültig in die "Alu-Kappen"-Ecke gedrückt würde und der reine Unterhaltungscharakter dabei untergehen könnte ... Die ersten "Sichtungen" wurde dann auf der Leserseite abgedruckt, die mit Band 26 neu eingeführt wurde ("Paranormal & Beyond"). Ob diese eher für die Berichte zu den unerklärlichen Phänomenen der Leser genutzt werden würde, oder sich doch eher zu einer Leserkontaktseite entwickeln könnte, blieb abzuwarten. Allerdings war laut Text der ersten Leserseite genau dieser "Tatsachen-Inhalt" der Leserseite ja eigentlich auch Ziel der Aktion ...
Die Serie wurde mit einem neuen, einigermaßen runden Schluss und eben einem neuen Roman am 03.08.2024 mit Band 75 eingestellt.
Die Autoren der (neuen) Serien waren: Andreas Schröter, Arndt Ellmer, Arvid Winger, Carter Jackson, Earl Warren, Ian Rolf Hill, Jesse Custer, Kolja van Horn, Lars Urban, Logan Dee, Marten Veit, Mel Maroon, Oliver Miller, Rafael Marques, Raymond Haffner, Stefan Hagedorn, Timothy Stahl, Wolfgang Hohlbein.
Den ursprünglichen Schluss-Band 50 (Kontakt!) der alten Taschenheftserie sucht man zumindest dem Titel nach vergebens. Ob dessen Inhalt in die laufende Serienhandlung eingebaut worden war? Darüber muss ich derzeit die Antwort schuldig bleiben, da ich die Serie zuletzt aus mir noch nicht ganz erklärlichen Gründen nicht mehr gelesen, sondern nur noch gesammelt habe ...
Aber wie schrieb Rafael Marques am 07.08.2024 in seinen Gedanken zur Serie: "Das Wort ENDE schließt nun zwar den letzten Roman ab, doch das bedeutet nicht, dass dies auch für das Leben der Figuren gilt. Ihre Abenteuer gehen weiter, entweder in den Köpfen der Leser oder der Autoren, für die "Die Ufo-Akten" stes mehr als nur eine Auftragsarbeit waren ...".
... die Serie gab und gibt es schließlich auch als ebooks, womit sie über ihre Pressegrosso-Zeit hinaus verfügbar bleibt.
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