Fantasy-Serien

Die UFO-AKTEN - Ermittlungen im Grenzbereich
2021 - heute, Bastei-Verlag, Köln, Autoren: diverse
 

 

45+ Bände (Serie, Stand: 11.06.2023)
Heftroman, geklammert, 15,5 x 22,5 [cm]
64 Seiten, Verkaufspreis: 2,20 € / 2,40 €
Erscheinungsweise: 14-täglich
Indizierungen: keine

TOP-Info:
modernisierte, erweiterte Neuauflage (teils neue Romane!)

noch offen  
 
 

Die seit dem 05.10.2021 im Heftroman vorliegende Neuausgabe der 1990er Serie Die Ufo-Akten wagt nicht nur eine optische Modernisierung, sondern auch eine Modernisierung des Story-Settings: Die Romane werden aus den 1990ern in eine "heutige" Welt versetzt, in der die beiden Ermittler sich nun auch der Hilfe moderner Smart Devices und des heutigen Internets bedienen können (dabei gelingt ein recht guter Spagat mit dem Punkt Nostalgie).
Aber damit ist die "Neuausgabe" noch nicht abgeschlossen: Die Serie erfährt auch gleich auch noch eine besondere Art von Fortsetzung, auf die die Leser in den 1990er Jahren vergeblich gewartet hatten: Zwar kein echtes Reboot, wie dies in Teilen bei Vampira (2011) gelungen war, aber die Serie enthält nun auch viele brandneue Romane - und weitere werden folgen! Die Marketing-Strategen bei Bastei strecken geschickt die alte Serie, damit es auch für „Alt-Leser“ eine Kaufanreiz gibt: seit Band 4 ist jeder 2. Band ein neuer Roman!
Aber auch die alten Romane wurden teilweise um neue Textpassagen ergänzt, nicht zuletzt, um die rund 26 Jahre alten Texte in die heutige Welt zu transferieren. Nicht allen mag dies wirklich als gelungen erscheinen und es gibt einen deutlich (technischen) Unterschied zwischen den alten und den neuen Romanen - aber es ist sicherlich besser gelungen, als bei vielen zwanghaften "Vollmodernisierungen" anderer SF-Serien, die man in eine "relative Gegenwart" bringen wollte.
Ein starkes Gewicht erhalten durch die neuen Texte die "grauen Männer" als ständige Bedrohung neben der NSA - nein, nicht die von Momo ;- ), vielmehr die Greys/grey men/gray men.
Bei etlichen der neuen Romane lässt sich allerdings der Eindruck nicht ganz beiseiteschieben, dass sie ggf. sogar ursprünglich schon für die 1990er-Ausgabe geschrieben worden waren ...
Die neuen Romane sind mit "Neuer Roman", die modernisierten Neuauflagen mit "Mystery" gekennzeichnet.

Die Bände 10-12 sind dabei sogar durchweg neue Romane, was aber schlicht daran liegt, dass der ehemalige Band 7 von K. U. Burgdorf (Der Endeavour-Zwischenfall) ausgelassen wurde. Nicht allerdings wegen eines indizierten Romans wie bei der 2. Auflage des Dämonenkillers - spekulieren wir einfach mal warum: Bei der Neuauflage der alten Gespenster-Krimi-Sub-Serie Raven (genauer gesagt bei den Buchausgaben der eigenen Mini-Serie: Wolfgang Hohlbeins Raven) hatte es erhebliche rechtliche Probleme gegeben, da K. U. Burgdorf bei dieser Veröffentlichung als (Co-)Autor nicht einmal mehr genannt wurde - obwohl er allein vier der dann schlussendlich 12 Romane komplett und einen weiteren Roman zusammen mit Wolfgang Hohlbein geschrieben hatte! Nun, Hohlbein ist wohl einfach der zugkräftigere Name …
Es wundert einen daher nicht, dass der einzige Roman von K. U. Burgdorf aus der Serie Die Ufo-Akten (erste Serie) in der vorliegenden Neuausgabe ausgelassen wurde/werden musste(?) … Einen Einblick in das „Problem Raven“ findet sich auch heute noch auf der Homepage von K. U. Burgdorf – wenn auch heute in aktualisierter (und etwas abgemilderter;-) Form: https://www.karl-ulrich-burgdorf.de/aktuelles_raven-schattenchronik.html

Da der alte Band 23 eine Fortsetzung von Band 7 darstellt, wurde daher folgerichtig auch dieser Roman in der Neuausgabe ausgelassen.

Aktuell sind damit bis auf die beiden erwähnten Bände und den Abschlussband alle Romane der ursprünglichen Taschenheft-Serie in der Neuausgabe erschienen.
Da die Serie insgesamt wohl recht gut läuft, erscheinen ab Band 45 (13.06.2023) nur noch neue Romane und der Abschlussband "Kontakt!" wird hinausgeschoben, da er auch künftig den Abschluss der Serie darstellen wird.

Mit den neuen Romanen sind nun auch erweiterte Handlungsstränge innerhalb der "alten" Handlung möglich, so dass kleinere Zyklen entstehen, wie z. B. der "Energiekristall-Zyklus" in den 40er-Bänden (siehe LKS Band 42).
Welche Zyklen sich dabei heraus-"kristallisieren" ist noch nicht ganz klar. Sobald eine Übersicht oder neue Infos dazu vorliegen, werden sie hier natürlich noch eingefügt.

Die Neuausgabe der Serie "Die Ufo-Akten" erhielt bei der optischen Modernisierung nicht nur einen neuen Untertitel (allein zu Beginn konnten schließlich nicht alle mysteriösen Fälle "auf die Spuren der Außerirdischen" zurückgeführt werden) sondern auch die Titelbilder sind neu. Diese bleiben so nah als möglich an den Bildern der ersten Ausgabe. Insgesamt sind die Gestaltung wie auch die Atmosphäre gut und passen zur Serie. Ebenfalls gelungen, da sehr nostalgisch: Die Vorschauseite, die mit bekannten Zeichnungen aus den alten Taschenheften aufwartet, während der damalige Zeichner (Fabian Fröhlich) der Serie auch eine ganz neue Rota-Seite spendiert hat - sogar die UFO-Kapitel-Trenner sind stimmig.
Und auch den Magazin-Teil aus der alten Taschenheftserie findet man als "Das Ufo-Archiv" in der Heftmitte der Neuausgabe wieder. Eine Leserkontaktseite gibt es nicht - wohl aber eine Facebookseite und eine Facebook-Gruppe (https://www.facebook.com/groups/506120127522964/)
Allerdings bedeutet die Übernahme auch des Magazinteils aus dem Taschenheft einen deutlich verkleinerten Schriftsatz der Romane. Ohne die Anschläge zu zählen, besteht damit zumindest die Hoffnung, dass die Romane nicht maßgeblich gekürzt wurden.
Für die Themen der neuen Romane wurden neue Beiträge zum Archiv verfasst, die meist etwas kürzer ausfallen, als die alten "Tatsachenberichte". Leider ist der reißerische Charakter nicht von der Hand zu weisen: Nicht, dass die "Fakten" falsch wären, aber sie sind meist eben kurz und unvollständig. Dass die heute gängige Erklärung für die Kompassabweichung im Bermuda-Dreieck (Unmengen von Magnetitstaub am Meersgrund durch die abgetragenen Vulkaninselreste) nicht einmal angeschnitten wird, lässt damit den Mythos weitestgehend unangetastet ...

Die Serienbewertung bezieht zwischenzeitlich auch viele der neuen Romane mit ein: größtenteils sind diese gute Unterhaltung ... größtenteils.
Für eine KULT-Status-Bewertung ist es aber noch eindeutig zu früh ...

Seit ca. Sommer 2022 wurden/werden die Leser in verschiedenen Bastei-Produkten aufgefordert, die "Ufo-Akten-Community" mit Berichten und Fotos von unerklärlichen Beobachtungen, paranormalen Phänomenen und Ufo-Sichtungen zu versorgen ... also genau das, was bei der ursprünglichen Serie in den 1990er Jahren von den Lesern teils deutlich abgelehnt worden war: Es bestand damals die Befürchtung, dass die Serie damit endgültig in die "Alu-Kappen"-Ecke gedrückt würde und der reine Unterhaltungscharakter dabei untergehen könnte... wir werden sehen, was dieses Mal geschieht ... Die ersten "Sichtungen" wurde dann auf der Leserseite abgedruckt, die mit Band 26 neu eingeführt wurde ("Paranormal & Beyond"). Ob diese eher für die Berichte zu den unerklärlichen Phänomenen der Leser genutzt werden wird, oder sich doch eher zu einer Leserkontaktseite entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Allerdings war laut Text der ersten Leserseite aber genau dieser Inhalt der Leserseite ja eigentlich auch Ziel der Aktion ...

Die Serie gibt es natürlich auch als ebooks, womit sie auch über ihre Pressegrosso-Zeit hinaus verfügbar bleiben wird.

 

 

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